Brase

Brase

Öl, Acryl, Fotocollage, Assemblage auf Holz, Hauptmotiv: ein großes Auge mit einem Motiv aus dem Ort anstelle von Linse und Pupille, Hintergrund: Oben rot, unten grün


Sophie Lydia Mattheis, Betreuung: Marek Konarski, 90 x 120 cm, Öl, Acryl, Fotocollage, Assemblage auf Holz © Design & Kunst Konarski

Portrait eines jungen Mädchens, das an einem Baumstamm gelhnt steht und in die Kamer blickt

Man sagt, das Auge ist der Spiegel zur Seele und so ist es nur passend, dass diese Ortschaft auf einen Blick in einem Bild festgehalten und damit die Seele des Dorfes widergespiegelt wird. Die Bewohner von Brase sind der Natur verbunden und treffen sich seit dem Jahr 1997 am „Tage der Arbeit“, egal bei welchem Wetter, am „Grünen Fleck“, um sich neben einer Feuerschale auf den neuesten Stand zu bringen, gemeinsam zu essen und zu trinken. Der kleine Ort mit seinen alten Hofstellen und Fachwerkhäusern liegt direkt in einem Leinebogen, weshalb jedes Hochwasser Uferstücke abreißt, sodass man an manchen Stellen von einem steilen Hang sprechen kann, der mehrere Meter tief zum Fluss hinabfällt. Der Blick des Kunstwerks stiert direkt auf eine alte Schule, die verkauft und zum Wohnhaus umfunktioniert wurde.

Das Auge von Brase, dessen Ortsname im Jahr 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und seither nicht geändert wurde, erzählt im Verborgenen die Geschichte einer Fähre. Eine lange Zeit gab es an der Stelle des heutigen Fährloches eine Furt, über die die Bauern bei Niedrigwasser mit einer Fähre sicher auf die andere Seite der Leine gelangen konnten. Der Fährbetrieb wurde 1963 eingestellt. Letzte Überreste der alten Querungshilfe befinden sich mit der Seilwinde am „Grünen Fleck“.

"Ich war so von den Bildern und der Kunst begeistert, dass ich gefragt habe, ob die Möglichkeit bestünde, selbst an diesem Projekt teilzunehmen", berichtet die Künstlerin von der Vernissage, auf der die bis dahin entstandenen Bilder der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. "Kurze Zeit danach stellte ich den Konarskis meine Werke vor und am selben Tag wurde mir Brase vorgeschlagen. Ein paar Tage später fuhren Anna Konarski und ich gemeinsam ins Dorf, um mir Eindrücke zu verschaffen, die Geschichte Brases zu erfahren und Fotos für das Bild zu schießen. So konnte ich schon erste Skizzen erstellen. [...] Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Fortschritte wachsen zu sehen und das endgültige Ergebnis zu bestaunen. Ich finde es aufregend, die einzelnen Details zu setzen und seinen eigenen Stil einzubringen. Man kann viele neue Arten und Techniken in der Kunst ausprobieren."