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Großer Weg: Die Straßensanierung beginnt


Die voraussichtlich zwei Jahre andauernden Arbeiten starten im Norden auf Höhe der dortigen B6-Unterführung und ziehen sich von dort aus Abschnittsweise bis zur Leinstraße. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der B6-Unterführung bis in den Einmündungsbereich der Heinrich-Heine-Straße. Für diesen Teilbereich ist eine Bauzeit von gut drei Monaten anvisiert.

Das wird gebaut

Leistungsfähigere Kanäle, breitere Gehwege und neue Querungshilfen an der Leinstraße: In der Vergangenheit ist es in den angrenzenden Wohnquartieren regelmäßig vorgekommen, dass bei Starkregenereignissen Keller und tiefer gelegene Garagen vollgelaufen sind. Da die Kernstadt in den zurückliegenden Jahrzehnten stetig gewachsen ist, konnte der in den 1960er Jahren erbaute Haupt-Regenwasserkanal (300 mm Durchmesser) unter der Straße Großer Weg das aufkommende Wasser bei stärkeren Regenfällen nicht mehr adäquat aufnehmen und zeitnah zur Leine abführen. Verbaut wird nun ein Kanal mit einem Durchmesser von bis zu 1200 mm.

Auch der altersbedingte Schäden aufweisende Schmutzwasserkanal wird auf einer Länge von gut 420 Metern erneuert. Die alten Steinzeug-Rohre werden durch verschweißte Kunststoffrohre und Kunststoffschächte ersetzt.

Im Straßenbau liegt der Fokus auf einer Stärkung des Fuß- und Radverkehrs. Der Große Weg ist die Hauptzuwegung für alle, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Kooperativen Gesamtschule (KGS) oder zum Balneon wollen. Die künftig 6 Meter breite Fahrbahn wird beidseitig von 2,75 Meter breiten Gehwegen flankiert, die in Fahrtrichtung für die Mitbenutzung von Radfahrern freigegeben werden.

Entlang der Straße werden wechselseitig Parkplätze ausgewiesen. Das wechselseitige Parken führt erfahrungsgemäß automatisch zu einer Verkehrsberuhigung, da die rasante Durchfahrt dadurch erschwert wird. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit für die weiterhin als Vorfahrtstraße ausgewiesene Verkehrsachse Großer Weg wird auf 30 km/h festgesetzt.

Auch die Grüninsel auf Höhe der Einmündung in die Nicolaitorstraße wird umgebaut. Sie wird vergrößert, mit Parkplätzen ausgestattet und ansprechend begrünt. Die Bushaltestellen auf Höhe der Fontanestraße werden barrierefrei ausgebaut. An der Leinstraße soll nördlich der Einmündung in die Straße Großer Weg eine Fußgängerbedarfsampel installiert werden, südlich der Einmündung wird eine Mittelinsel als Querungshilfe realisiert.

Verkehrsbeeinträchtigungen während der Bauzeit

Für die Zeit der Bautätigkeiten des ersten Abschnitts wird die Straße auf Höhe des Baufeldes für den motorisierten Verkehr gesperrt. Fußgänger können passieren, Fahrradfahrer müssen absteigen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Schülerinnen und Schüler der KGS weiter auf ihrem üblichen Weg zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen können. Der Linienbusverkehr fährt die Haltstellen im Wendehammer auf Höhe der KGS nicht an, es wird stattdessen eine Ersatzhaltestelle zwischen den Straßen Einmündungen in die Fontanestraße und Bischof-Ketteler-Platz/Friedrich-Brandt-Straße eingerichtet.

Achtung: Da auch die Einmündung Heinrich-Heine-Straße/Großer Weg Teil des Baufeldes ist, werden auch dort ausschließlich Fußgänger und Radfahrer passieren können. Für den motorisierten Verkehr bleibt die Möglichkeit über die Arndtstraße zur Gerhart-Hauptmann-Straße und von dort aus wieder zum Großen Weg zu fahren.

Die Gesamtbaumaßnahme ist in verschiedene Teilabschnitte unterteilt. Nach Fertigstellung des ersten Abschnitts wandert die Baustelle weiter in Richtung Süden. Die Verkehre werden dann je Abschnitt über umliegende Straßen geführt.

Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 6,1 Millionen Euro. Der Abwasserbehandlungsbetrieb Neustadt investiert gut 3,3 Millionen Euro, die Stadt Neustadt zahlt für den Straßenausbau rund 2,8 Millionen Euro.

Infomarkt am kommenden Montag

Die Stadtverwaltung und der ABN stellen das Kanal- und Straßenbauprojekt Großer Weg öffentlich im Rahmen eines Infomarktes vor. Dieser findet am kommenden Montag, 15. Dezember, im Ratssaal des Rathauses, An der Stadtmauer 1, in Neustadt statt. Beginn ist um 17.30 Uhr. Mitarbeiter des ABN und der Stadtverwaltung stehen zur Verfügung, um Fragen zu bautechnischen und verkehrsrelevanten Aspekten zu beantworten. Eine Anmeldung zu dem Termin ist nicht notwendig.

Anstehende Straßenbaumaßnahmen in der Kernstadt im Jahr 2026

Im Stadtgebiet der Neustädter Kernstadt stehen im kommenden Jahr gleich mehrere größere Straßenbauprojekte an. Der Übersichtlichkeit halber können nur die Projekte an den wichtigsten Verkehrsadern genannt werden, die eine Bauzeit von mehreren Monaten erfordern. Eine Übersicht:

1. Zubringer B6/B442 Himmelreich (NLStBV Nienburg): Neubau Brücke und Zubringer incl. zweier Kreisverkehre

Baumaßnahme läuft bereits. Abschluss voraussichtlich 2027. Vollsperrung B442 und B6-Zubringer. Kurzfristige Vollsperrungen der B6

2. Großer Weg (Stadt Neustadt): Kanalausbau incl. Straßenbau.
Beginn Anfang 2026. Bauzeit voraussichtlich 2 Jahre. Vollsperrung in Abschnitten. Teil der Baumaßnahme ist zu einem späteren Zeitpunkt auch die Querung der Leinstraße (Kanalbau).

3. Wunstorfer Straße/B442 (Stadt/ Bahn/NLStBV): Bau eines Kreisverkehrs im Zuge der Aufhebung des Bahnübergangs Siemensstraße
Beginn voraussichtlich im Februar 2026. Bauzeit mehrere Monate. Voraussichtliche Teilsperrung der B442, Vollsperrung zeitweise möglich. Siemensstraße: Bau des Anschluss-Knotenpunktes Siemensstraße/Hans-Böckler-Straße im Zuge der Aufhebung des Bahnübergangs Siemensstraße. Baubeginn voraussichtlich Anfang 2026. Dauer: einige Monate.

4. Moorstraße (Region Hannover): Vollausbau
Möglicher Beginn voraussichtlich Mitte/Ende 2026. Bauzeit voraussichtlich 2 Jahre. Vollsperrung.

5. B6 (NLStBV Nienburg): Vollausbau, Erneuerung aller Brücken, Bau Lärmschutz
Beginn Herbst/Winter 2026. Bauende voraussichtlich 2035. Teilsperrungen B6 / tageweise Vollsperrungen B6. Evtl. kurzfristige Vollsperrungen der Straßen unter den B6-Brücken (Leinstraße, Mecklenhorster Straße, Großer Weg) in den Jahren nach 2026.
Der Abriss der B6-Brücke über die Bahn inklusive der Brücke Nordstraße ist für Ende 2026 eingeplant. Neubau beider Brücken. Bauzeit voraussichtlich 3 Jahre. Vollsperrung Nordstraße während Bauzeit. B6-Verkehr soll über eine zuvor errichtete Behelfsbrücke geführt werden.

Einige Maßnahmen werden sich zeitweise überschneiden – schon allein aufgrund ihrer Dringlichkeit und der Dauer ihrer Bauzeit.