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Ukraine, Geflüchtete; Hilfe

Stadt nimmt 275 Geflüchtete auf - Helfernetzwerk startet


Damit hat die Stadt auf einen Hilferuf der Region Hannover reagiert. Das Aufnahmezentrum am Messebahnhof in Laatzen war zu diesem Zeitpunkt bereits überfüllt und die Menschen mussten schnellstmöglich untergebracht werden.

Die Verwaltung hat sofort reagiert und mit Hilfe der Feuerwehr und des DRK 300 Betten in der Sporthalle aufgebaut. Die städtischen Sozialarbeiter haben die Menschen in Empfang genommen und gemeinsam mit Ehrenamtlichen der Diakonie Hannover-Land und freiwilligen Dolmetscherinnen die Personen versorgt.

„Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank an das städtische Team aussprechen. Besonders die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachdienst Soziale Arbeit haben Großartiges geleistet und in kürzester Zeit professionell die Menschen so gut es geht versorgt und unterstützt. So konnten wir die Region unterstützen und diese große Anzahl an Menschen bei uns aufnehmen“, so Bürgermeister Dominic Herbst. Der Großteil der Mitarbeitenden des Fachdienstes Soziale Arbeit ist seit Donnerstag, 10.03., im Dauereinsatz – auch am Wochenende waren Sozialarbeiter vor Ort und haben sich gemeinsam mit Ehrenamtlichen rund um Yasmin Linicus um die Menschen gekümmert. Neustadts Erster Stadtrat, Maic Schillack, leitet von städtischer Seite die Aufnahme und Betreuung der Geflüchteten.

„Ein weiterer Dank gilt den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern, die kurzfristig vor Ort geholfen haben“, sagt Herbst. Die Firma Darpe hat sofort ein Test-Team organisiert und gleichzeitig bei der Akkreditierung der ankommenden Personen tatkräftig unterstützt. Die Personen vor Ort werden regelmäßig getestet. Bisher wurden erfreulich wenige positive Fälle gefunden, die auch zeitnahe von den anderen separiert wurden.  

Das Personal der BBS und der Leine-Schule, das DRK, die Notfallseelsorge der Kirchen, die Freiwillige Feuerwehr und auch verschiedene Unternehmen haben schnell und unkompliziert geholfen. Die Post-Apotheke hat zahlreiche Medikamente gespendet, die DM-Filiale hat sofort und unkompliziert bei der Versorgung der Personen mit notwendigen Hygieneartikeln unterstützt. fairKauf lieferte Handtücher, die Feuerwehr stellte für die erste Nacht Personal zur Betreuung der Geflüchteten. Das Küchenteam der KGS versorgt die Menschen in der Mensa der Leine-Schule mit Essen und das Taxiunternehmen City Car unterstützt bei notwendigen Transporten. „Ich bin stolz und dankbar, dass Neustadt in so einer Situation zusammenhält und alle mit anpacken“, freut sich Herbst.

Nach der Erstversorgung der Personen vor Ort geht es nun weiter mit der Registrierung. „Die Personen, die unter den § 24 Aufenthaltsgesetz fallen, werden nun von uns schnellstmöglich in andere Unterkünste und Wohnungen gebracht“, erklärt Schillack das weitere Vorgehen. „Dafür haben wir Kapazitäten beim Fachdienst Immobilien geschaffen, die nun Hand in Hand mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Sozialarbeit und vom Fachdienst Soziales die Herrichtung und Belegung der Wohnungen in Angriff nehmen“, so Schillack weiter.

Die Stadt wird nun damit beginnen, die Personen anderweitig unterzubringen, und greift dabei auch auf die zahlreichen privaten Wohnungsangebote zurück.

 

Netzwerk Hilfe nimmt Arbeit auf

Inzwischen hat sich auch ein Hilfenetzwerk unter der Leitung der Stadt, der Diakonie Hannover-Land und des Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf zusammengefunden. Von dort wird vor allem die Versorgung und Betreuung der geflüchteten Personen organisiert.

Die Tafel unterstützt dabei mit der Annahme und Verteilung von Lebensmitteln. „Für die Versorgung der Geflüchteten haben wir einen weiteren Ausgabetag sowie einen Tag für die Annahme von Lebensmittelspenden mit unserem ehrenamtlichen Helfer-Team organisiert“, erklärt Christina Schlicker, Vorsitzende der Tafel Neustadt.

Wer Lebensmittel spenden möchte, kann dies ab Samstag, 19.03.2022, von 10 bis 12 Uhr am Gemeindehaus der kath. Kirche (Bischof-Ketteler-Platz 2) tun. Bitte orientieren Sie sich an der Liste für Lebensmittel, die auf der städtischen Seite www.neustadt-a-rbge.de/ukraine veröffentlicht ist. Dieser Annahmetermin wird bis auf Weiteres jede Woche eingerichtet.

Geflüchtete Personen können sich dann ab Sonntag, 20.03.2022, jede Woche von 15 bis 17 Uhr kostenlos mit Lebensmitteln versorgen.

Für die Einrichtungen der Wohnungen fehlen vor allem noch Betten. Inga Heidemann, Leiterin des Fachdienstes Soziale Arbeit erklärt: „Wir benötigen dringend Betten, passende Matratzen, Bettzeug und Bettwäsche, auch Kinderbetten werden gebraucht.“ Die Stadt bittet darum, vor allem bei Matratzen und Bettzeug auf einen guten hygienischen Zustand zu achten oder Neuwaren zu spenden. Bettwäsche soll nur gewaschen abgegeben werden, damit diese schnellstmöglich verteilt und eingesetzt werden können. Auch Powerbanks werden dringend benötigt.

Diese Spenden können ab Montag, 21.03.2022 zu folgenden Zeiten am ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in der Lindenstraße abgegeben werden: montags, 17 bis 20 Uhr und freitags, 15 bis 18 Uhr. Dort werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der katholischen Kirche zur Annahme bereitstehen. Wer hier noch unterstützen kann meldet sich bitte bei Claus Crone unter claus.crone@bistum-hildesheim.net.

Die Stadt bittet darum, nur die oben beschriebenen Möbel und Sachen abzugeben, andere Sachspenden können aus logistischen Gründen nicht angenommen werden. „Wir arbeiten hier bedarfsorientiert, damit genau das vorrätig ist, was auch wirklich gebraucht wird“, erklärt Heidemann das Vorgehen. Sollten andere oder weitere Dinge benötigt werden, wird die Stadt das über die Presse und über die städtische Infoseite www.neustadt-a-rbge.de/ukraine kommunizieren.